Kloster Andechs (am Ammersee)

(Entfernung von Walchensee:67 km)
Berühmter Wallfahrtsort mit Benediktinerkloster, Klosterkirche mit schöner Hofanlage und Kreuzgang in der Nähe vom Ammersee
Andechs zählt zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten. Schon im 10. Jh. ist hier eine Burg nachweisbar, zu der von Anfang an eine Kapelle gehörte. Die Burg wurde zerstört. Aber Andechs galt dem Volk weiter als hl. Berg. 1277 wurde die Kapelle erneuert und nachdem 1388 ein Schatz entdeckt worden war, wuchs die Berühmtheit des schon seit langem als hl. geltenden Ortes. Anstelle der Kapelle wurde um 1420 eine dreischiffige got. Hallenkirche errichtet, 1438 entstand ein Augustinerchorherrenstift, das 1455 Benediktinerabtei wurde. 1669 zerstörte ein Feuer die Kirche. Die Kapelle mit den Heiligtümern blieb erhalten, ebenso got. Pfeiler und Mauern, die auch heute noch stehen. Damals erhielt der got. Turm eine barocke Haube. Das wieder erbaute Kloster, im Geviert um einen Binnenhof angelegt, hat einen Kreuzgang, zum Teil aus dem 15. Jh. Das beeindruckende Zusammenspiel von Gotik und Rokoko in der Klosterkirche, die barocken Räume des Fürstentraktes und der Klosterladen geben Zeugnis von der tiefen geschichtlichen Verwurzelung eines Benediktinerklosters. Heute ist Kloster Andechs ein Ort der Begegnung, wo Tagungen, Konferenzen und Kongresse sowie Podiumsdiskussionen, Ausstellungen und Dichterlesungen stattfinden. Auch die Andechser Klostermusik ist bekannt und geschätzt. Erwähnenswert ist besonders des Festival „Orff in Andechs“ und vielfältige Konzertangebote. Der große bayerische Komponist Carl Orff ließ sich in der Schmerzhaften Kapelle der Klosterkirche begraben. Andechs ist auch bekannt für seine mönchische Brautradition. Das Andechser Bräustüberl und der Klostergasthof bieten die Gelegenheit herauszufinden ob der Spruch „Essen und Trinken halten Leib und Seele zusammen“ zutreffend ist.

Nymphenburg- Schloßpark München

(Entfernung von Walchensee:83 km)

Die Geschichte des Schlosses und die Geschichte des Parks Nymphenburg sind untrennbar miteinander verflochten. Sie umspannen einen Zeitraum von mehr als 300 Jahren.
Ab 1664 ließ sich die Kurfürstin Henriette Adelaide von Savoyen nach Plänen des Bologneser Architekten Agostino Barelli ein Sommerschloss errichten, an dessen Westseite ein kleiner Ziergarten angeschlossen war. Der Garten Henriette Adelaides ging in der späteren Anlage völlig unter. Max Emanuel ließ ab 1701 den Schlossbau seiner Mutter und auch die Gartenanlage erweitern. Neuplanung und Ausführung des Gartens wurde von Charles Carbonet durchgeführt, einem Schüler André Le Nôtres, des Schöpfers von Versailles. Auf ihn geht wohl der Kanal zurück, der ab 1701 in der bereits vorhandenen Schneise angelegt wurde, um das Wasser aus der zwei Kilometer entfernten Würm in den Garten zu leiten. Erst 1715 setzte der entscheidende Ausbau von Schloss und Garten zur weithin gerühmten Barockanlage ein, der von Dominique Girard und dem bayerischen Hofbaumeister Joseph Effner getragen wurde. Nun erst kam es nach einheitlichen Plänen zur Vollendung des Nymphenburger Kanalsystems, der Ausstattung des Gartens mit einer Vielzahl von Wasserkünsten und den dafür notwendigen Pumpwerken, aber auch zur gestalterischen Verfeinerung der Parterres, Heckengärten und des ausgedehnten waldartigen Parks. Am Ende der Regierungszeit Max Emanuels (1726) breitete sich vor der Westseite des Schlosses ein axial-symmetrisch aufgebauter Gartenbereich aus, der von dem vierteiligen, in Schlossnähe mit Broderien verzierten „Großen Parterre“ geprägt war. In dessen Achsenkreuz lag das „Große Bassin“ mit der Florafontäne. Die seitlich an das Parterre angrenzenden Boskette enthielten mehrere Gartenräume, die die Einrichtungen für den Zeitvertreib der höfischen Gesellschaft aufnahmen. Um diesen intensiv gestalteten Gartenbezirk legte sich ein ausgedehnter Park, der überwiegend aus dem vorhandenen Wald geformt worden war. Der Kanal, dem Effner 1717 am westlichen Ende des Parks eine Kaskade einfügte, wurde durch zwei jeweils sechsstrahlige Achsen- und Alleesysteme gegliedert und erschlossen. Den Schnittpunkten dieser schnurgeraden Achsen waren in spiegelbildlicher Anordnung im Norden die von Effner erbaute Pagodenburg und im Süden die Badenburg zugeordnet. Beide Gebäude waren von regelmäßigen Parterres, Wasseranlagen und Heckenquartieren umgeben. In einem abgeschiedenen Waldteil nördlich der schlossnahen Boskette errichtete Effner 1725/28 die Magdalenenklause . Auf der Ostseite des Schlosses erstreckte sich der gärtnerisch ausgestaltete Ehrenhof, der unter Kurfürst Karl Albrecht schließlich durch die Errichtung eines „Rondells“ 1728-1758 seine heutige Form erhielt. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts erfuhr der Garten eine Bereicherung durch mehrere Parkarchitekturen und vielfältigen figuralen Schmuck. 1734/39 wurde durch François Cuvilliés d.Ä. die Amalienburg im Anschluß an die südliche Bankettzone erbaut. Ab 1769 erhielt das „Große Parterre“ den noch heute vorhandenen plastischen Schmuck in Form von Ziervasen und Götterfiguren. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gewann der in England entstandene Landschaftsgarten zunehmend in Deutschland an Einfluß. Mit der Umwandlung der bisherigen geometrischen Barockanlage wurde Friedrich Ludwig von Sckell beauftragt. Die mittelaxialen Anlageteile – Grundstruktur des Parterres und des Mittelkanals mit Kaskade – wurden beibehalten. Die ursprünglich regelmäßig geometrischen Achsen- und Alleesysteme wurden durch natürliche Gestaltungselemente ersetzt. Durch die Einfügung sogenannter „Ahas“ – d.h. abgesenkter und dadurch nicht sichtbarer Einfriedungen – in die Gartenmauer, erweiterte von Sckell den Park visuell über seine Grenzen hinaus in die umliegende Landschaft. Zwischen Amalienburg und großem Parterre hatte von Sckell bereits 1799/1800 Spielgärten für die Kinder des Kurfürstenpaares angelegt. Insgesamt ist es von Sckell gelungen, einen klassischen Landschaftsgarten von herausragender Qualität zu schaffen, dessen besonderer Reiz im gleichzeitigen Fortbestehen markanter Bestandteile des Gartens aus der vorangegangenen und grundsätzlich verschiedenen Stilepoche lag. In dieser Form ist die Anlage in ihrer Grundstruktur nahezu unverändert bis heute erhalten geblieben.

Englischer Garten München

(Entfernung von Walchensee:83 km)

Nach vorheriger Konsultierung des Schwetzinger Hofgärtners Friedrich Ludwig von Sckell bestimmte Kurfürst Carl Theodor 1789 ein Jagdgebiet an der Isar als Volksgarten anzulegen. Zunächst von Benjamin Thompson (später Reichsgraf von Rumford), ab 1798 von Freiherr von Werneck wurde das Vorhaben in die Wege geleitet.
Im Schutz des Riedlschen Hochwasserdammes entstand erste Wege und Pflanzungen sowie mehrere Parkarchitekturen: 1789 der Apollotempel (nicht erhalten, an Stelle der Steinernen Bank von 1838), 1790 der Chinesische Turm und das Ökonomiegebäude, 1791 der Militärsaal (heute Rumfordsaal), 1793 ein Amphitheater (nicht erhalten) und 1796 das Rumforddenkmal, 1803 die „Harmlose“ Statue am südlichen Eingang. 1799 werden die am Rande des Gartens gelegenen Militärgärten aufgelöst und ebenso wie etwa 100 ha Gelände in der Hirschau dem Park zugeschlagen. Ab 1800 entstand der Kleinhesseloher See. 1804 wurde Sckell Intendant des gesamten Bayerischen Gartenwesens und siedelte nach München über. Er fertigte Pläne und verfasste eine Denkschrift, in der aufgezeigt wird, wie aus den noch unbeholfen wirkenden Anlagen ein nach künstlerischen Gesichtspunkten gestalteter Park entstehen sollte. Die Ausführung dieser Entwürfe erstreckte sich bis zum Tod Friedrich Ludwig von Sckells 1823. Im Jahr darauf ließ König Max I. Joseph für ihn am Kleinhesseloher See ein Denkmal errichten. 1837 wurde der Monopteros auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel fertig gestellt. Der Englische Garten ist sowohl künstlerisch von hoher Qualität als auch sozialgeschichtlich als der erste Volksgarten auf dem Kontinent von großer Bedeutung für die weitere Entwicklung des öffentlichen Stadtgrüns. Geprägt von großzügiger Weite mit ständig wechselnden visuellen Bezügen zu Parkarchitekturen und landschaftlichen Elementen, von tiefen Räumen und vom Wechselspiel zwischen Licht und Schatten gezeichneten Kulissen, ist der Englische Garten als Musterbeispiel für den klassischen Landschaftsgarten in die Geschichte der Gartenkunst eingegangen.
Größen und Flächenangaben Mit einer Fläche von 417 ha ist der Englischen Garten (inkl. Maximiliansanlagen, Hof- und Finanzgarten) eine der größten innerstädtischen Parkanlagen der Welt (größer als der Central Park in New York oder der Hyde Park in London). Er erstreckt sich heute über den Hof- und Finanzgarten vom Odeonsplatz bis weit in den Norden der Stadt in das freie Land hinein. Von der Gesamtfläche entfallen ca. 130 ha auf Gehölz-, 186 ha auf Wiesen- und 16 ha auf Wasserflächen. Das Wegenetz im Englischen Garten hat eine Länge von 78 km (davon ca. 12 km Reitwege). Größtes Gewässer im Englischen Garten ist der Kleinhesseloher See mit einer Fläche von rund 8 ha. Die Länge der Bäche im Englischen Garten beträgt ca. 8,5 km (Schwabinger Bach, Eisbach, Oberstjägermeisterbach). Über 100 Brücken und Stege befinden sich im Englischen Garten. Neben 50- 60 Brutvogelarten leben im Englischen Garten auch Igel, Eichhörnchen, Wildkaninchen, Feldhasen und Füchse.

Mitarbeiter/ Kosten Insgesamt sind für die Verwaltung und Pflege des Englischen Garten 59 Mitarbeiter beschäftigt. Der Freistaat Bayern wendet jährlich ca. 4,3 Mio DM (mit Bauunterhalt 5,5 Mio DM) für den Parkunterhalt auf. In den nächsten Jahren stehen mehrere Sanierungsmaßnahmen, u.a. die Sanierung des kilometerlangen Abwassersystems, der Dianabadschwelle mit Brücke, des Monopterus (Kosten nach derzeitigem Kenntnisstand mehr als 6 Mio. DM) und die Umgestaltung des ehem. Maffeigeländes nach den Sckellschen Kompositionsregeln (unter Berücksichtigung der aktuellen Nutzung) an. Jährlich besuchen ca. 3,5 Mio. Menschen den Englischen Garten.

Steingaden-Welfenmünster

(Entfernung von Walchensee:60 km)
Die ehemalige Klosterkirche ist ein wahres Bilderbuch der Kunstgeschichte. Von Romanik über Gotik bis hin zu Renaissance, Barock und Rokoko sind hier alle Stilrichtungen vertreten.

Den moderneren Stil vertritt Ernst Wirtl aus Peiting, der die Kirche um 1970 mit einem Glas-Bronze-Portal, einem Außenportal, Ewiglichtengel und einem Bergkristallkreuz versah. Neben zahlreichen anderen Kostbarkeiten weist das Welfenmünster einen romanischen Kreuzgangflügel mit spätgotischer Überwölbung aus dem frühen 13. Jahrhundert auf. Die Orgel stammt von 1743. Sehenswert ist auch die Johanneskapelle in Nazarenermanier der Romanik (Nazarener = Gruppe dt. Maler). Bestimmend im Inneren der Kirche sind dennoch die Stilarten des Barock von seinem ersten Anbeginn bis zum Höhepunkt und Ausklang (1770). Das Anliegen dieses Jahrhunderts war die Verkündigung der christl. Freude: Menschen und Dinge sind erlöst. Durch die Erlösung ist der Himmel bereits hereingebrochen in diese Welt. Dafür, für diesen Himmel auf Erden, ist die barocke Kirche Zeichen.

Observatorium Hohenpeißenberg

(Entfernung von Walchensee:57 km)
Nach ersten Beobachtungen in den Jahren 1758/59 begannen am 1. Januar 1781 die bis heute weitergeführten meteorologischen Beobachtungen im Rahmen des Stationsnetzes der Societas Meteorologica Palatina, einer vom Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz geförderten Einrichtung.
Ihr Beobachtungsnetz umfaßte mit 39 Stationen ein Gebiet, das vom Ural bis Nordamerika und von Grönland bis in den Mittelmeerraum reichte. Die hiesigen Beobachtungen wurden von den Augustiner Chorherrren des nahegelegenen Klosters Rottenbuch in ihrer Niederlassung auf dem Hohenpeißenberg durchgeführt. Die meteorologischen Instrumente der Station waren bis 1936 z.T. in einer „Fensterhütte“ vor einem Nordfenster im 2. Stock des Klosterbaus untergebracht. Neben den meteorologischen Beobachtungen wurden erdmagnetische Messungen, phänologische Beobachtungen und teilweise auch luftelektrische Messungen durchgeführt. Nach Auflösung der Societas Meteorologica Palatina 1793 führten die Augustiner Chorherren die Beobachtungen bis zur Säkularisation 1803 weiter. Danach setzten die Pfarrer von Hohenpeißenberg die Beobachtungen fort. 1806 wurde die Station von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften übernommen: sie bestimmte den Pfarrherrn von Hohenpeißenberg zum Observator, den Schullehrer der auf dem Berg befindlichen Schule zum Gehilfen. 1838 ging die Aufsicht an die Sternwarte München über. Ende 1878 wurde der Hohenpeißenberg in das Stationsnetz der neu gegründeten Meteorologischen Zentralanstalt in München, der späteren Bayerischen Landeswetterwarte, eingegliedert. Schließlich übernahm 1934 der Reichswetterdienst die Station. 1937 wurde sie zu einer hauptamtlichen Station mit zusätzlichen synoptischen Beobachtungen ausgebaut. 1940 erfolgte der Umzug vom Klosterbau in das für den Reichswetterdienst und das damalige Flugfunk-Forschungs-Institut in Oberpfaffenhofen neu errichtete Gebäude am westlichen Ende des Gipfels. Am 1. März 1950 wurde die Station im Rahmen des Deutschen Wetterdienstes in der US-Zone wieder Meteorologisches Observatorium. Es ist die älteste Bergwetterstation der Erde mit einer seit 1781 praktisch ununterbrochenen Beobachtungsreihe. Die heutigen Aufgaben umfassen neben der Wetter- und Klimabeobachtung vier aktuelle Arbeitsgebiete: 1. Radarmeteorologie und Niederschlagsprozeß, 2. Luftchemische Überwachung, 3. Ozonüberwachung, 4. Luftchemische Forschung und Entwicklung. Führungen können nur in beschränktem Umfang für Fachgruppen mit Bezug zur Meteorologie auf besondere schriftliche Anfrage vereinbart werden.