Roseninsel im Starnberger See

(Entfernung von Walchensee:60 km)

Mit der ab 1850 ausgeführten Roseninsel und dem vier Jahre später begonnenen Park Feldafing fügte König Maximilian II. von Bayern den bestehenden wittelsbachischen Parkanlagen am Starnberger See zwei Meisterwerke der Gartenkunst hinzu.

Nach Plänen des Gartenkünstlers Peter Joseph Lenné entstand auf der ehemaligen Fischerinsel Wörth ein duftendes Rosenparadies, das später auch den Gefallen Ludwigs II. fand. Hier traf er sich unter anderem mit Kaiserin Elisabeth „Sissi“ von Österreich, der russischen Zarin Maria Alexandrowna und Richard Wagner. Der der Roseninsel gegenüber liegende, von dem späteren Hofgärtendirektor Carl von Effner ausgeführte Park Feldafing zeigt herrliche, von alten Eichen und Buchen gerahmte Ausblicke in die Landschaft mit dem Starnberger See und der Gebirgskette der Alpen als malerischen Hintergrund. Der frühe Tod Maximilians II. im März 1864 verhinderte die Ausführung des Sommerschlosses, das auf einer Anhöhe im Park Feldafing geplant war.

Schloß Nymphenburg (München)

(Entfernung von Walchensee:83 km)

Anlässlich der Geburt des Thronfolgers Max Emanuel beauftragten Kurfürst Ferdinand Maria und seine Gemahlin Adelaide von Savoyen den Architekten Agostino Barelli 1664 mit dem Bau von Schloss Nymphenburg.
Max Emanuel ließ die kubische „Villa Suburbana“ ab 1701 durch Enrico Zuccalli mit seitlichen Galerien und Wohnpavillons erweitern. Ab 1714 gestaltete Joseph Effner die sich jeweils seitlich anschließenden Vierflügelanlagen der Nebengebäude und modernisierte die Fassade des Mittelbaus nach französischem Vorbild: Aus dem schlichten Jagdsitz war so eine ausgedehnte Sommerresidenz des Absolutismus geworden. Kurfürst Max III. Joseph ordnete eine Neugestaltung der Innenräume an. Hervorzuheben ist der mehrgeschossige „Steinerne Saal“ mit einer Dekoration im Stil des ausklingenden bayerischen Rokoko, entstanden unter der Regie von Johann Baptist Zimmermann und François Cuvilliés d.Ä. Die weitläufige Schlossanlage wird zur Stadt hin durch die Rondellbauten – zwischen 1729 und 1758 im Halbrund errichtet – zusammengefasst. Im Hauptschloss Nymphenburg ist heute die weltweit bekannte „Schönheitsgalerie“ König Ludwigs I. – gemalt von Joseph Stieler – ausgestellt. Der Schlossrundgang erlaubt auch einen Blick in das Geburtszimmer von König Ludwig II. von Bayern.

Schleißheim Neues Schloss und Hofgarten ( bei München)

(Entfernung von Walchensee:90 km)
Politische Ambitionen führten zum Bau des Neuen Schlosses, da Kurfürst Max Emanuel auf die Kaiserwürde (vergeblich) hoffte. Ursprünglich mehrflügelig geplant, wurde nach Entwürfen Enrico Zuccallis der Hauptflügel – der jetzige selbständige Schlossbau – zunächst nur im Rohbau errichtet (1701-1704).
Das zwölfjährige Exil Max Emanuels als Statthalter der Spanischen Niederlande stoppte das Bauvorhaben. Erst ab 1719 wurden Fassadengliederung und Raumdekorationen des Inneren – nun nach Plänen Joseph Effners – vollendet. Die monumentale Anlage birgt ein großzügiges Treppenhaus, prunkvolle Festsäle und Appartements, an deren Ausstattung bedeutende Künstler wie Johann Baptist Zimmermann, Cosmas Damian Asam und Jacopo Amigoni beteiligt waren. Anlässlich seiner Vermählung mit der österreichischen Kaisertochter Maria Antonia im Jahre 1685 beauftragte Kurfürst Max Emanuel den Architekten Enrico Zuccalli mit der Errichtung des Jagd- und Gartenschlösschens Lustheim. Das am Ostrand des ausgedehnten Barockgartens gelegene Gebäude sollte Mittelpunkt von im Halbkreis angelegten Zirkelbauten sein, die jedoch im Laufe des 18. Jahrhunderts dem Verfall preisgegeben wurden. Ein kunsthistorisch bedeutender Freskenzyklus von Francesco Rosa, Giovanni Trubillo und Johann Anton Gumpp verherrlicht die Jagdgöttin Diana. Im Jahr 1971 erhielt Schloss Lustheim eine neue Bestimmung als erstes Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums. Es nahm die von Prof. Dr. Ernst Schneider (1900-1977) dem Museum gestiftete weltberühmte Sammlung früher Meißener Porzellane auf, die im Rang nur mit den Beständen im Dresdener Zwinger vergleichbar ist. Die Sammlung umfasst kostbarste Geschirre, Tafelaufsätze sowie eine Vielzahl von Tierfiguren des berühmten Modelleurs Johann Joachim Kaendler. Das Spektrum reicht von den ersten Versuchen Böttgers über Serviceteile der frühen Höroldt-Zeit bis zu Stücken aus der Zeit des Siebenjährigen Krieges. Einen besonderen Höhepunkt stellen die zahlreichen Geschirrteile aus den Tafelservicen des Grafen Sulkowski sowie aus dem legendären Schwanenservice des Grafen Brühl dar, die eine Vorstellung vom Glanz barocker Festtafeln zu geben vermögen

Schleißheim AltesSchloss

Ökumenische Sammlung Gertrud Weinhold – „Das Gottesjahr und seine Feste“(Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums)

Das Museum beherbergt eine über 6000 Einzelobjekte umfassende Dauerausstellung zur religiösen Fest- und Alltagskultur der Völker. Präsentation und Sammlung sind das Werk der Berliner Mäzenin Prof. E. h. Gertrud Weinhold (1899-1992), das nach ihrem Tod als Vermächtnis an den Freistaat Bayern überging. Sammlung zur Landeskunde Ost- und Westpreussens (Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums). Die Sammlung „Es war ein Land …“ will die Heimat der Vertriebenen aus Ost- und Westpreußen vorstellen und an Geschichte, Kultur und Schicksal dieses Landes erinnern. Schwerpunkte bilden die besonderen Merkmale von Landschaft und Menschen sowie die Bedeutung dieser Region für Deutschland und seine europäischen Nachbarn. In Schleißheim befindet sich einer der wenigen, kaum veränderte Gärten der Barockzeit. Enrico Zuccalli legte bereits 1684 die Grundstruktur mit den Kanälen fest. Bis 1705 war der gesamte Boskett-Bereich fertiggestellt. Ab 1715 wurden Parterre und Kaskade nach Plänen von Dominique Girard – einem Schüler Le Nôtres – angelegt, viele hochbarocke Verfeinerungen durchgeführt und die großartige Tiefenwirkung der Hauptachse herausgearbeitet. Der Mittelkanal entstand um 1781. Carl von Effner führte 1865 umfassende Rekonstruktionsarbeiten durch. Mit der Sanierung der Kaskade (1999) ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Wiederherstellung des 1945 stark zerstörten Schlossgartens erfolgt.

Residenz Schatzkammer München

(Entfernung von Walchensee:83 km)

1565 von Herzog Albrecht V. begründet, wird die Schatzkammer der Wittelsbacher heute in zehn Sälen im Königsbau präsentiert.
Die Sammlung – sie zählt zu den herausragendsten ihrer Art – besitzt kostbare Email-, Bergkristall- und Elfenbeinarbeiten sowie einzigartige Werke der Goldschmiedekunst aus neun Jahrhunderten. Zu den berühmtesten Exponaten gehören frühmittelalterliche Werke aus Klosterbesitz wie das Arnulfciborium um 890, das Kreuzreliquar Kaiser Heinrichs II. und das Gisela-Kreuz. Weitere Höhepunkte der Sammlung sind: die Statuette des Ritters St. Georg, die bayerischen Kroninsignien von 1806, Beispiele exotischen Kunsthandwerks, Schmuckstücke wie die Pfälzer Perle oder kostbares Tafelgerät.

Ammersee Künstlerhaus

(Entfernung von Walchensee:66 km)

Künstlerhaus Gasteiger mit Landschaftsgarten am Ammersee
Das Museum im Künstlerhaus Gasteiger mit zugehörigem Landschaftsgarten liegt am Westufer des Ammersees. Der Bildhauer Mathias Gasteiger (1871-1934) zählt zu den namhaften Münchner Künstlern um 1900. Er war mit der Malerin Anna Sophie Gasteiger (1877-1954) verheiratet, die sich insbesondere mit Blumenbildern im neoimpressionistischen Stil einen Namen gemacht hat. Heute werden in der Sommervilla Werke des Künstlerehepaares präsentiert. Hervorzuheben sind zudem die originale wandfeste Ausstattung und die Möblierung von Wohnzimmer und Salon aus der Zeit von 1908 bis 1912, ein bedeutendes Ensemble des Münchner Jugendstils. Das idyllische Anwesen mit Park, Wohnhaus und kleinem Museum erinnert daran, dass um 1900 am westlichen Ufer des Ammersees zahlreiche Münchner Künstler lebten.

Dachau Schloss und Hofgarten

(Entfernung von Walchensee:96 km)

Schloss Dachau ist das erste neuzeitliche Sommerschloss des Hauses Wittelsbach.
Im Auftrag der Herzöge Wilhelm IV. (reg. 1508-1550) und Albrecht V. (reg. 1550-1579) bauten die Münchner Hofbaumeister Heinrich Schöttl und Wilhelm Egkl die mittelalterliche Burg zu einer mächtigen Vierflügelanlage aus. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden drei Viertel der Schlossanlage abgebrochen, und nur der Trakt mit dem Festsaal blieb erhalten. Glanzstück ist die Holzdecke, die als eine der bedeutendsten Renaissancedecken in Deutschland gilt. Ihr ikonographisches Programm stellt eine Huldigung an das Haus Wittelsbach, insbesondere an Herzog Albrecht V., dar. So finden sich in den prunkvollen Kassetten auch die Wappen der beiden Bauherren und ihrer Gemahlinnen. Im Zentrum prangt das Wappen Ludwigs IV., des ersten Kaisers der bayerischen Herrscherdynastie.