An den Ranglisten-Regatten kann jeder Segler teilnehmen, der in dieser Bootsklasse segelt und die Voraussetzungen des Deutschen Segler Verbandes oder die eines anderen anerkannten nationalen Verbandes erfüllt. An den übrigen Veranstaltungen können nur Segler...
Bergwanderung auf die Benediktenwand
Wegstrecke Tal – Benediktenwandgipfel – Tal = ca. 35 km. Dauer, inkl. Brotzeitpause in der “Tutzinger Hütte” = ca. 10 Std. bei normalem Tempo.
Ausgangspunkt für die beschriebene Route ist das Verkehrsamt Benediktbeuern. Bei dieser Tagestour ist es sehr wichtig, daß Sie gut ausgerüstet sind, über genügend Kraft und Ausdauer verfügen und frühzeitig aufbrechen. Feste Bergschuhe, die Ihren Knöcheln Halt geben und eine rutschsichere Sohle haben, sind ein MUSS. Auch wenn der Himmel noch so blau ist, sollten Sie doch wenigstens einen leichten Regenschutz dabei haben. Und zwischen 6.00 h bis spätestens 8.00 h müssen Sie sich auf den Weg machen, weil Sie sonst beim Rückweg unweigerlich in zeitliches Gedränge kommen! Vom Verkehrsamt aus gehen Sie die Prälatenstraße aufwärts, überqueren die Bundesstraße und gehen auf der Asamstraße weiter bis zur gepflasterten Dorfstraße. Hier gehen Sie ein kurzes Stück nach links bis zum Schreibwarengeschäft “Hamperl”. Genau gegenüber beginnt der Mariabrunnweg, dem Sie nun folgen. Er führt Sie durch einen recht hübschen und ursprünglichen Ortsteil von Benediktbeuern, mit kleineren Bauerngehöften. Wir Benediktbeurer kennen die Anwesen meist nur unter ihrem Hausnamen. So nennt man das letzte Gehöft auf der rechten Seite “Beim Huber Leal”. Der offizielle Schreibname ist “Rieger”. Zum nächsten Gehöft auf der linken Straßenseite sagt man “Beim Rammelwagner”. In Wirklichkeit
gehört es der Familie “Sanner”. Nach diesen beiden Gehöften verläßt der Mariabrunnweg das dicht bebaute Ortsgebiet. Rechts begleitet ihn ein kurzes Stück der kleine Dorfbach, der am Fuße eines Obstbaumangers entlangplätschert. Links öffnet sich das sanft-hügelige Wiesengelände zwischen dem Dorf Benediktbeuern und dem Weiler Häusern.
Im Hintergrund stechen die beiden Giebel eines großen, alten Gebäudes ins Auge. Es ist der ehemalige Jungvieh- und Schweinestall des Klosters. Rechts verbirgt sich hinter einer Buchenhecke eines der ältesten Häuschen Benediktbeuerns, das kleine Holzhaus “Beim Soijerschneider”. Es wurde vor Jahren liebevoll hergerichtet und gehört zur Familie “Keller”. Im Grundstückszwickel zwischen dem Mariabrunnweg und dem Laingrubenweg sehen Sie rechts einen schmucken Neubau, der auch zur Familie “Keller” gehört. Hier stand bis vor wenigen Jahren das kleine Gehöft “Beim Stroabaur”, das Geburtshaus der Keller-Familie. Nach der Einmündung des Laingrubenweges in den Mariabrunnweg kommen Sie links an dem Gehöft “Beim Wimmer” vorbei. Es gehört der Familie “Geiger”. Ca. 100 m weiter sehen Sie rechts inmitten eines
Obstgartens das ganz kleine, mit gehacktem Brennholz fast vollständig eingemachte Anwesen “Beim Koimseppe”. Es wird bewohnt von den Brüdern Martl und Lenz Ostler und ist deren Elternhaus.
Das schmale Sträßchen Mariabrunnweg hat Sie durch eines der idyllischsten Flecken im Ortsbereich von Benediktbeuern geführt. An seinem Ende geht es noch vorbei am Betriebsgelände der Firma Reiner, die ein Sägewerk betreibt, mit
Holz handelt und zusätzlich Zubehörteile für die Autoindustrie herstellt. Ganz interessant ist, daß die Firma Reiner einen großen Teil der benötigten elektrischen Energie im eigenen Elektrizitätswerk herstellt. Das zum Antrieb der Turbine benötigte Wasser wird dem Lainbach abgezapft. Über den im Ortsbereich größtenteils verrohrten Mühlbach fließt dieses Wasser dann am Ortsteil Gschwendt entlang, treibt eine weitere Turbine beim Sägewerk Höck (“Zum Greanamüller”) und füllt schließlich den Stauweiher des Klosters. Im Elektrizitätswerk des Klosters wird nochmals Strom erzeugt, ehe der Mühlbach unterhalb des Klosters wieder ans Tageslicht tritt und durch das Moos der Loisach zugeführt wird.
Nach diesem kurzen Exkurs weiter mit unserer Bergwanderung auf die Benediktenwand. Der Mariabrunnweg mündet nun ein in die Häusernstraße. Genau gegenüber der Einmündung steht ein kleines Holzhäuschen. Es war die frühere “Zementmühle” und wurde von einem Mitglied der Familie Kellner, den Besitzern der Firma Reiner, zu einem Wohnhaus umgebaut. Hier überqueren Sie die Häusernstraße und folgen der Sandstraße, die unmittelbar rechts an der “Zementmühle” vorbeiführt. Nach ca. 50 m überqueren Sie den Lainbach und sind nun in Mariabrunn, einer Marien-Andachtstätte. Hier gabeln sich die Wege. Sie folgen der links abzweigenden Sandstraße, die sanft ansteigend am Lainbach entlang durch den Bergwald bis zur Söldner Alm und weiter zum Brandenberg und auf den Eibelsfleck führt. Ca. 300 m nach der Lainbachbrücke bei Mariabrunn können Sie auf der anderen Seite des Lainbachs am “Sandkasten” die Stelle sehen, wo dem Lainbach das Wasser für die Triebwerke des Mühlbachs abgezapft wird. Ein wenig weiter fallen Ihnen im weiten Bachbett des Lainbachs gewaltige, senkrechtstehende Stahlrohrreihen auf. Sie wurden dort eingebaut, nachdem am 30. Juni 1990 ein außergewöhnlich starker Gewitterregen im Einzugsgebiet des Lainbachs innerhalb kürzester Zeit zu kaum vorstellbaren Überschwemmungen in Benediktbeuern und hauptsächlich in Ried führte. Auch der Weg in’s Lainbachtal und alle Geschiebesperren im Bachbett wurden damals weggerissen. Die Hänge am Lainbachgebiet sind geologisch sehr labil und rutschgefährdet. Wenn sich das allmähliche Absterben der Wälder fortsetzt und sich die vermutete Klimaveränderung bewahrheitet, befürchtet man das Eintreten einer ähnlichen und womöglich noch größeren Katastrophe als im Jahr 1990. Der “Rechen” aus Stahlrohren soll dann mitgerissene Baumstämme und Sträucher auffangen.
Diese könnten sonst an Engstellen, Brücken und Bachbiegungen den Wasserlauf verlegen und den Lainbach dazu zwingen, aus seinem angestammten Bett auszubrechen und sich mit verheerender Wirkung in das Dorfgebiet zu ergießen.
Von Mariabrunn bis zur Söldner Alm (nicht bewirtschaftet!) sind es ca. 3 ½ km. Von der Söldner Alm aus gehen Sie noch ca. 300 m weiter und müssen dann über einen schmalen Steg einen Bach überqueren. Jenseits des Steges beginnt wieder ein Wirtschaftsweg, der Sie zunächst entlang der Kotlaine und dann vorbei am Birkenmoos, Brandenberg und Gurnmoos zum Eibelsfleck bringt. Hier treffen Sie auf den Forstweg, der von der Kohlstatt her kommt. Von der Söldner Alm (ca. 809 m) bis zu dieser Wegegabelung (ca. 1060 m) sind es ca. 2 ½ km. Sie folgen dem Forstweg nach links, der sich nach einer Spitzkehre nach Süden wendet, oder Sie schneiden die Wegschleife über einen Fußsteig ab. Nach ca. 1 ½ km endet der Forstweg am Fuße der “Serpentinen” in ca. 1160 m Höhe, zwischen Eibelskopf (rechts, 1418 m) und Tiefentaler Köpfen (links, 1401 m). Nun ist es nicht mehr weit bis zum bewirtschafteten Alpenvereinshaus “Tutzinger Hütte”. Ein Fußweg von ca. 1 km Länge bringt Sie in Serpentinenwindungen dorthin. Die Tutzinger Hütte liegt in 1327 m Höhe am Fuße der steil aufragenden Benediktenwand. Sie ist den größten Teil des Jahres über geöffnet und ein idealer Platz zum Ausrasten und Brotzeitmachen. Sie sind nun schon ca. 3 – 3 ½ Stunden unterwegs und hätten sich eine Verschnaufpause redlich verdient!
Oder Sie gehen gleich weiter, erklimmen über den Ostanstieg den Gipfel der Benediktenwand in 1801 m Höhe, steigen über den Westanstieg wieder ab zur Tutzinger Hütte und machen erst jetzt Pause. Für diese Umrundung des
Benediktenwandmassivs müssen Sie ca. 4 ½ km Wegstrecke veranschlagen, wobei Sie von der Tutzinger Hütte bis zum Gipfel 474 Höhenmeter zu bewältigen haben. Eine herrliche Aussicht, nach Norden bis München oder nach Süden auf
die Berge des Karwendels und weit darüber hinaus, wird Sie reichlich belohnen! Wenn Sie nicht zu spät dran sind und ein bißchen Glück haben, werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch Begegnungen mit den im Benediktenwandmassiv lebenden Steinböcken haben. Ein eindrucksvolles und unvergeßliches Erlebnis! Die Steinböcke halten sich hauptsächlich im Bereich des Ostanstiegs auf und äsen dort häufig in den Morgen- und Vormittagsstunden.
Von der Tutzinger Hütte aus geht es auf dem Heimweg wieder über die Serpentinen hinunter zum Almgelände Eibelsfleck. Hier halten Sie sich links und stoßen bei der nicht bewirtschafteten Eibelsfleck-Almhütte auf die Forststraße, die über die Kohlstatt und das Obereck hinunter ins Tal führt und beim Alpenwarmbad den Ortsrand von Benediktbeuern erreicht. Unmittelbar nach der Eibelsfleckhütte zweigt rechts ein Fußweg ab, der Sie am Eibelsbach entlang hinunter zur “Klausn” (ca. 940 m) führt. Hier überqueren Sie auf einer Brücke die Schmiedlaine, die sich von da aus noch ca. 2 km durch steiles und unwegsames Bergwaldgelände schlängelt und dann mit der Kotlaine vereinigt. Sie folgen aber nicht dem Wasserlauf der Schmiedlaine, sondern gehen über den Wanderweg hinauf zur Kohlstatt (ca. 1020m). Etwa 200 m nach der Brücke über die Schmiedlaine sehen Sie rechts neben dem Wanderweg einen einzelnen, mannshohen Steinbrocken. Er ist ein Relikt der letzten Eiszeit und vom Gletscher über viele Kilometer hierher verfrachtet worden.
Auf der Kohlstatt, einem freien Wiesenstück inmitten des Bergwaldes, stoßen Sie wieder auf die Forststraße. Sie führt leicht bergauf an der Kohlstatt-Forstdiensthütte vorbei zum Obereck. Da, wo sie wieder in den Bergwald einmündet, zweigt rechts ein abkürzender Wanderweg ab. Hier sehen Sie auch eine Informationstafel zu einem Waldlehrpfad, der im September 1995 eröffnet wurde. Der leicht zu begehende Lehrpfad versucht, mittels 15 Informationstafeln die Natur der Bergwälder zu erklären und das menschliche Einwirken in der Gegenwart und Vergangenheit des Waldbaus darzustellen. Der Lehrpfad beginnt oberhalb des Alpenwarmbades an der Forststraße und endet auf der Kohlstatt. Wenn Sie die einzelnen Stationen des Waldlehrpfades studieren möchten, müssen Sie der Trasse der Forststraße folgen. Andernfalls können Sie auch die steiler bergab führenden Fußwege benützen, die die einzelnen Windungen der Forststraße abschneiden.
Nach dem Passieren einer Schranke, die aber meistens nicht geschlossen ist, öffnet sich der Bergwald. Die Forststraße wendet sich nach links und tritt für ein kurzes Stück in ein freies Wiesengelände ein, auf dem links ein kleines
Häuschen steht. Noch im Bereich der Kurve zweigt rechts ein schmaler Feldweg ab. Wenn Sie dem folgen, kommen Sie ungefähr 500 m nach der Abzweigung an der “Bavariahütte” vorbei, einer kleinen Berghütte, die Angestellten der Bavaria-Filmgesellschaft als Ferienheim dient. Kurz nach der Bavariahütte geht der steile Feldweg in eine schmale Asphaltstraße über und endet nach weiteren 800 m bei Mariabrunn vor der Lainbachbrücke. Nun haben Sie den bebauten Ortsrand von Benediktbeuern erreicht. Über das Gschwendt, die Schwimmbadstraße und die Asamstraße könnten Sie zum Verkehrsamt, dem Ausgangspunkt für Ihre Bergwanderung auf die Benediktenwand, zurückkehren. Insgesamt haben Sie dann ca. 35 km Bergwanderstrecke zurückgelegt und hierbei ca. 1170 m Höhenunterschied bewältigt.

